Die NRW Forschungskollegs sind mit anwendungsbezogener Forschung auf Themenfeldern von hoher gesellschaftspolitischer Relevanz befasst. Kennzeichnend für ihre Forschungsansätze ist eine hohe Komplexität. Durch die Anwendung von inter- und transdisziplinären Forschungsmethoden werden ausgewogene und umsetzbare Lösungsansätze erwartet. In den Kollegs sollen entsprechende Forschungsmethoden vermittelt und weiterentwickelt werden.
Das Forschungskolleg NRW „Nachhaltige Energiesysteme im Quartier“ hat zum Ziel, technische, wirtschaftliche und soziale Steuerungsmodelle zur Steigerung der Energieeffizienz im Quartier zu entwickeln. Damit leistet das Forschungskolleg mit seiner breiten interdisziplinären Zusammensetzung und Einbettung in die Praxis (transdisziplinär) einen wichtigen Beitrag, um integrierte Konzepte zu entwickeln und die notwendige Verständigung zwischen den Disziplinen sowie zwischen zukünftigen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern mit Praktikerinnen und Praktikern zu fördern. Konkrete Handlungsmöglichkeiten und Optionen sollen die handelnden Parteien, allen voran Stadtwerke, Kommunen, Politik und Bürger darin unterstützen, die Energiewende im Quartier voranzutreiben.
Das komplexe Thema der nachhaltigen Energiesysteme ist gekoppelt mit den Herausforderungen Klimawandel, demografische Entwicklung, Transformation der Energieversorgung sowie der Wärme- und Mobilitätswende. Hierzu reicht es nicht aus den Stromsektor zu betrachten, da auch der Wärmesektor und die Mobilität ein großes Potenzial zur Minderung von CO2-Emissionen aufweisen. Für diese drei wichtigen Sektoren einerseits und für die Betrachtung der handelnden und konsumierenden Akteure andererseits ist das Quartier eine geeignete räumliche Bezugsgröße. Der räumliche Fokus der Forschungsarbeiten liegt neben dem Ruhrgebiet und dort ausgewählten Quartieren auch auf dem Rheinischen Revier.