Die Modellierung sozialer Konfliktsituationen zwischen individuell rational handelnden Personen als strategische Spiele und die Analyse dieser Modelle mit Hilfe spieltheoretischer Methoden nimmt in der oekonomischen Theorie einen immer breiteren Raum ein. Aufgabe der normativen Spieltheorie ist es, die strategische Unsicherheit, in der sich ein Spieler zum Zeitpunkt seiner Entscheidung befindet, durch Auswahl einer eindeutigen Verhaltensempfehlung aufzuloesen. Da strategische Spiele haufig mehr als einen Gleichgewichtspunkt besitzen, kann die Gleichgewichtseigenschaft nur ein notwendiges und kein hinreichendes Kriterium fur die Loesung sein. Es werden daher zusatzliche Stabilitats- und Rationalitatskriterien zur Gleichgewichtsauswahl erforderlich. Anliegen dieser Arbeit ist es, die von Guth und Kalkofen entwickelte Gleichgewichtsauswahltheorie ESBORA (Equilibrium Selection Based on Resistance Avoidance) zu eroertern und weiterzuentwickeln. Das ESBORA-Konzept wird detailliert dargestellt und der Auswahltheorie von Harsanyi und Selten gegenubergestellt. Anhand ausgewahlter Beispiele werden das Auswahlverhalten demonstriert und Verbesserungsvorschlage motiviert.