Das Spannungsfeld von Ökonomie und Ökologie hat in den letzten Jahren zunehmend gesellschaftliche Aufmerksamkeit erlangt. Die Wirtschaft sieht sich mit der Aufgabe konfrontiert, die "ökologische Herausforderung" annehmen und darauf reagieren zu müssen. Managern als Führungskräften in Unternehmen kommt in diesem Prozeß eine wichtige Rolle zu. Diese qualitative Studie beschäftigt sich mit der Frage, wie Industriemanager die Umweltthematik wahrnehmen, welche Interpretationsmuster sie ausbilden, welche Komponenten ihr Umweltbewußtsein beinhaltet. Im Zentrum steht dabei die Frage, wie in den verschiedenen Lebenswelten (Betrieb, Familie, gesellschaftliches Umfeld) unterschiedliche Probleminterpretationen ausgebildet werden und wie sich daraus z. T. widersprüchliche "ökologische Weltsichten" ergeben. Im Vergleich der unterschiedlichen Lebenswelten zeigt sich, daß die betriebswirtschaftliche Kosten-Nutzen-Rationalität, die für Manager charakteristisch ist, in der Konfrontation mit anderen Rationalitätskriterien einer Verunsicherung ausgesetzt ist.