Jack D. Mattingly; William H. Heiser; David T. Pratt; Keith M. Boyer; Brenda A. Haven American Institute of Aeronautics & Astronautics (2019) Kovakantinen kirja
1.1 Geschichtliche Entwicklung der Klebtechnik Von ALEXANDER MATTING, Hannover 1.1.1 Das Kleben in der Natur Die Natur verfugt uber zahllose Klebstoffe. Sie beschranken sich nicht auf die Welt der Pflanzen, wenn auch die vegetabilen Harze und Klebstoffe als weitverbreitetes Beispiel gel ten k6nnen. Die Fauna und das Mineralreich sind hieran ebenfalls beteiligt. So verfugt der Seestern uber einen wasserfesten Leim, mit dem er sich - neb en seinen Saug- fiiBen - an schlupfrigen Steinen festklammert. Das Wasser vermag die- sen Stoff nicht aufzul6sen, wohl aber ein eigenes Sekret, das das Tier absondert, sobald es seinen Platz wechseln will [1]. Dem Kleben kommt somit als verbindendem Prinzip originare Be- deutung zu, und es lieferte dem gelehrigen Menschen ein in mancher Hinsicht noch unerreichtes Vorbild. In Anlehnung an die Naturvor- gange ist es von ihm ubernommen worden und kann in diesem Sinne als eine uralte Technik gelten, so daB dem" Verbundgedanken in Natur und Technik" eine gemeinsame Idee zugrunde liegt [2]. 1.1.2 Das Kleben als technologisches Fiigeverfahren Das Kleben alsHerstellungsprozeB laBt sich bis in die Friihgeschichte der Menschheit zuruckverfolgen. So diente bereits in der Steinzeit er- hitztes Birkenharz zum Kleben von Pfeilschaften, Befestigen von Har- punenspitzen und zum Anfertigen von Rindeneimern. Das Harz wurde aus der Rinde dieses damals weit verbreiteten Baumes gewonnen [3].