Die avancierten Kunstschaffenden haben seit jeher innovativen Erfindungen aus dem Bereich der Naturwissenschaften zu den Themen Licht und Perspektive für ihre Darstellungen eingesetzt und dabei nachweislich sogenannte Sehapparate verwendet.
Seit Anfang der zwanziger Jahre des 20. Jahrhunderts setzten sich Künstler wie Marcel Duchamp mit Scheinbewegungen auseinander. Aufbauend auf diesen frühen Ideen und künstlerischen Experimenten kam besonders die Scheinkontur durch die Beschäftigung mit Scheinräumlichkeit zu neuem Interesse, vor allem vonseiten der Vertreter der kinetischen Kunst und der Op-Art.
Seeing Motion gibt einen Überblick entlang einer historischen Linie, die sich zwischen den Theorien der experimentellen visuellen Wahrnehmungsforschung (Hermann Helmholtz, Ernst Mach, Sigmund Exner, Wilhelm Stern, Vittorio Benussi, Max Wertheim, George Stratton, Ivo Kohler) bis hin zur apparativen Kunst (Alfons Schilling) sowie zur elektronisch-digitalen Kunst (Jeffrey Shaw, Peter Weibel) abzeichnet.