Die Tochter, die sich nichts sehnlicher wünscht als geschiedene Eltern - wie alle ihre Freundinnen sie haben. Der Schriftsteller, der sich zu sehr in seine eigene Geschichte verstrickt. Der Mann, der im Park eine Strichliste führt über alle Frauen, mit denen er schlafen möchte. Das kurze Leben des Wassertropfens auf dem Weg vom Wasserhahn bis zum Grund des Spülbeckens. Der Vater, der von seinem Sohn zu Tode erschreckt wird, von Petrus aber noch eine zweite Chance bekommt. Die geheimen Ängste des prominenten Autors, der nach einer Podiumsdiskussion eine junge Zuhörerin abschleppt. Die 20 Geschichten aus Wie man in eine Zitrone beißt, ohne das Gesicht zu verziehen handeln von fantastischen Gedankenspielen, gehorchen einer pointierten, effektsicheren Dramaturgie. Pàmies', Allerweltsfiguren sind durchschnittliche Lebensverbraucher von nebenan, Anti-Helden in dem Sinn, dass sie ihre Geschichte nicht selber machen, sondern umgekehrt von den Geschichten gelenkt werden, in die sie hineinstolpern. Unerwiderte Liebe, Misstrauen, Familienbande, ein Übermaß an Einsamkeit, aber auch ein Zuviel an Gesellschaft. Alles hat seine Kehrseite und nichts ist so selbstverständlich, wie es scheint. Überraschungen und ihre mal erfrischend unterhaltsame, mal verblüffende Darstellung sind die Domäne von Pàmies: Mit durchdringendem Blick, hinreißender Komik und seiner klaren Sprache skizziert er Menschen als Sklaven ihrer Lebensumstände - so sauer und erfrischend, wie es sonst nur Zitronen sind.
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