Landschaft erscheint stabil und beständig. So lautet zumindest eine verbreitete Auffassung von Landschaft. Diese Auffassung ignoriert die Kontingenz von Landschaft, die sich nicht allein in Vergangenheit und Zukunft, sondern auch in der Gegenwart zeigt, nicht nur in Bezug auf materielle Räume, in die ‚Landschaft‘ hineinprojiziert wird, sondern auch in Bezug auf soziale Konstruktionen und individuelles Erleben. Die Kontingenz von Landschaft wird in inversen Landschaften deutlich, die nicht unmögliche, aber auch nicht notwendige Zustände und Prozesse verdeutlichen. Damit bilden inverse Landschaften ein Werkzeug der Operationalisierung der neopragmatistischen Idee der Erweiterung von Kontingenz. Das Konzept der inversen Landschaften wird auf unterschiedlichen Weisen der Kritik unterzogen, etwa von der Binnenkritik über die meta-theoretische Kritik bis hin zur lebenspragmatischen Kritik. Diese Kritik erfolgt aus interdisziplinärer Perspektive. Ziel dieser Kritik ist eine Weiterentwicklung des Konzeptes, sowohl in Bezug auf ein differenzierteres Verständnis für die Kontingenz von Landschaft, aber auch der Frage, wie es helfen kann, praktische Probleme im Kontext ‚Landschaft‘ zu lösen.