Die Pathophysiologie der Atmung hatte wahrend Jahrzehnten mehr theo- retisches Interesse als praktische Bedeutung. Die Einfiihrung neuer Narkose- methoden, die Fortschritte der Lungen-und Herzchirurgie und die Entwicklung einer Notfall- und Wiederbelebungsmedizin sorgten fiir eine immer noch zu- nehmende Verbreiterung und Einfiihrung der Methoden fiir die Untersuchung der Lungenfunktion. Unsere zusammen mit K. WIESINGER 1956 publizierte Monographie "Physio- logie und Pathophysiologie der Atmung" war der erste Versuch, die Ergebnisse der Spirometrie, atemmechanischen Untersuchungen, arterieller Blutgasanalyse und Herzsondierung zu integrieren. Das Fehlen eines neue Konzeptionen ver- mittelnden Buches im damaligen Zeitpunkt und das allgemein gesteigerte Inter- esse an einer exakten Beschreibung funktioneller Zusammenhange begiinstigten den Erfolg der 1. Auflage, der 1958 eine 2. folgte, die ins Englische, Franzosische und Italienische iibersetzt wurde. Bereits 1959 veroffentlichten H. BARTELS, E. BUCHERL, C. W. HERTZ, R. RODEWALD und M. SCHWAB eine ausfiihrliche und kritische Beschreibung der verschiedenen Untersuchungsmethoden, die heute noch Giiltigkeit hat. In der Folge erschienen mehrere Monographien iiber Teil- aspekte des Gebietes und einige mufangreichere Darstellungen, von denen wir hier nur die Werke von J. H. COMROE, R. E. FORSTER, A. B. DUBOIS, W. A. BRIs- COE und E. CARLSEN (1962), von D. V. BATES und R. V. CHRISTIE (1964) sowie von H. DENOLIN, P. SADOUL und N. G. M. ORIE (1964) als Beweis dafiir anfiihren wollen, welche Bedeutung die Atempathophysiologie inzwischen fiir die Klinik gewonnen hatte.