- BewuBt oder unbewuBt werden wir tiiglich von unserem Geruchssinn geleitet. Er kontrolliert die Nahrungsaufnahme, steuert unser GefGhlsleben und hilft uns bei der . Suche nach der verlorenen Zeit': - GeruchseindrOcke haben die Menschheit seit grauer Vorzeit in ihren Bann - zogen. Aus dem Mythos Duft entwickelten sich Riten und Symbole. Be- deutende Zeugnisse davon reichen bis we it ins Altertum zurOck. Am An- fang standen Rauchopferdurch Verbrennen von Harzen, Holzern, Rin- den und anderen aromatischen Pflanzenteilen. Duftsignale hatten eine kultisch-magische Bedeutung und wurden zu Ehren der Gotter dar- gebracht. Wohlgeruch sollte Lebende und Tote vor Unbilden schOtzen, Gesunde stiirken und Kranke heilen, sowie den Menschen mit seinen Ahnen verbinden oder ganz einfach seine Sinne erfreuen. - Weihrauch und Myrrhe gehoren zu den iiltesten Duftstoffen der Menschheit. FOnftausend Jahre alten Schrifttafeln der Assyrer entnehmen wir, daB in Ninive am Tigris dem Sonnengott Weihrauch geopfert wurde. Wiihrend der Regierungszeit von Hammurabiverbrannte man im Bel- tempel zu Babylon jiihrlich eintausend Talente (29 000 kg) dieses Har- zes. Bereits zurZeit der Pharaonen (5000 v. Chr. ) bereiteten die Agypter ihre Rauchopfer aus einem Gemisch verschiedener Harze, wie Myrrhe, Weihrauch und Opoponax, oft unter Zugabe von Zimtrinde und anderen Duftspendern. Wohlriechende Edelholzer besaBen eine iihnliche Symbolkraft. So wird das Zedernholz schon im Gilgamesch-Epos (3200 v. Chr. ), der iiltesten Aufzeichnung Ober die Entstehungs- geschichte der Menschheit, erwiihnt.