Claus-Dieter Osthövener untersucht am Beispiel des Gedankens der Erlösung die Rezeption und die Umformung ursprünglich religiöser Themen in außertheologischen Kontexten. In einem ersten Schritt wird der protestantische Begriff der Erlösung an seinem Ursprung bei Martin Luther und in seiner modernen Reformulierung bei Friedrich Schleiermacher skizziert. In einem zweiten Schritt werden drei einschlägige Denker des 19. Jahrhunderts herangezogen: Arthur Schopenhauer, Richard Wagner und Friedrich Nietzsche. Schopenhauer weist in seiner Philosophie dem Erlösungsgedanken eine systematisch zentrale und lebenspraktisch reflektierte Stellung zu. Wagner greift auf die Idee der Erlösung in gesellschaftstheoretischer, ästhetischer und musikdramatischer Hinsicht zurück und lotet in seinen Musikdramen ihren inneren Beziehungsreichtum aus. In Nietzsches Werk kann der Erlösungsbegriff als Leitfaden zur Erkundung der religionstheoretisch konstruktiven Züge dienen, die mit den religionskritischen Intentionen eine oft spannungsreiche Verbindung eingehen. Im Spätwerk erreicht diese Binnenspannung einen von Nietzsche nicht mehr aufgelösten Höhepunkt. Diese Transformationen werden problemgeschichtlich und systematisch reflektiert und zugleich in ein kritisches Verhältnis zur theologischen Behandlung des Erlösungsgedankens gesetzt.
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