Zusammenleben erzeugt Nachbarschaft, besonders in der Stadt. Nachbarschaft ist so selbstverständlich und allgegenwärtig, dass wir normalerweise nicht darüber nachdenken. Wenn Medien das Thema aufgreifen, wird es entweder dämonisiert oder glorifiziert. Um herauszufinden, was Nachbarschaft jenseits der Klischees bedeutet, hat ein erfahrener Fotojournalist für einige Monate in einer Reihenhaus-Anlage gelebt.
Es entsteht ein Schlaglicht auf deutsche Normalität. Man lernt sich kennen, hilft sich, plaudert miteinander, teilt die gleichen Interessen wie Garten, Auto, Haus und Fußball, man grillt, trinkt und spielt zusammen, man lotet die gemeinsamen und individuellen Grenzen aus. Die Bedürfnisse nach Ruhe und Diskretion, nach Intimität sind verschieden. Grenzen werden durch Zäune, Wände und Hecken erzeugt - nicht auf Dauer, denn sie sind temporär, und man unterhält sich hindurch und darüber hinweg.
Andreas Herzau zeigt deutsche Alltagsmomente, deren Themen allgemeingültig sind - aber das jeweilige Gesamtbild von Nachbarschaft ist so individuell wie die Menschen, die sie erzeugen. Essays des Stadtsoziologen Walter Siebel, des Architekten und Stadtplaners Bernd Kniess und des Architekturtheoretikers Christopher Dell sowie der Journalistin Christiane Florin beleuchten das Phänomen Nachbarschaft von unterschiedlichen Standpunkten. Sie werden ergänzt von Aussagen prominenter Persönlichkeiten, was Nachbarschaft für sie bedeutet: Roger Cicero, Wolfgang Clement, Hans-Olaf Henkel, Hellmuth Karasek, Ildikó von Kürthy, Christoph Metzelder, Wolfgang Niedecken, Denis Scheck, Thorsten Schröder, Esther Schweins sowie Danielle und Helmut Thoma.
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